Ärger, Scham oder Peinlichkeiten mit herausnehmbaren, losen Prothesen sind heute unnötig. Sowohl mit konventionellen als auch mit neuentwickelten Methoden lässt sich eine feste, der Natur nahestehende Versorgung erreichen.
Eine der elegantesten, dabei schmerzarme Versorgungsmöglichkeit ist die moderne Implantologie. Dabei werden künstliche Zähne in der Form eines Zahnes in die zahnlosen Kieferbereiche eingepflanzt. Sie dienen als Träger für eine prothetische Versorgung. Damit kann man zum Beispiel beim Fehlen der Unterkieferzähne eine Verankerung der neuen Zähne erreichen, die der Situation beim Bezahnten sehr nahe kommt. Das heisst: Sicherheit beim Beissen, Ungezwungenheit und vertrauensvolles Auftreten.
Die zahnärztliche Implantologie ist ein Fachbereich, der aus verschiedenen Teilen der Zahnmedizin Anforderungen stellt:
Für die sichtbare Versorgung (sogenannte Prothetik) ist ein guter Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten nötig, wie man eine spezielle Situation lösen kann. Der Prothetiker hat dadurch bestimmt "Wunschstellen" für Implantate, die er für eine gute Zahnersatzversorgung braucht. Eine rein prothetische Ausrichtung ist aber fraglich, da die Knochensituation in vielen Bereich schwierig sein kann und damit bei bloßer prothetischer Ausrichtung mehr operiert werden muss als nötig. Für das Einpflanzen der Implantate sind Fähigkeiten aus der Chirurgie gefragt. Deshalb führen viele Zahn-, Mund- und Kieferchirurgen oder Oralchirurgen implantologische Versorgungen aus. Eine rein chirurgische Ausrichtung ist aber fraglich, da dann häufig die Implante an kritischen Positionen stehen, die für eine sehr schöne Zahnersatz-Versorgung nicht gut sind. Seit 2004 gibt es mit dem Master of Science bzw. Oral Medicine in Implantology (und weiteren Master-Ausbildungen, die später entstanden sind) einen Implantologen, die wissenschaftlich an einer Universität ausgebildung und geprüft wurde. Diese Ausbildung umfasst alle wichtigen Punkte aus dem Bereich der Implantologie wie auch Prothetik. Damit werden die Nachteile, die oben beschrieben wurden, weitgehend vermieden. Die Bezeichnung "Spezialist für Implantate" oder "Implantologe" ist dagegen nicht geschützt. Damit bringt sie kein Mehr an Sicherheit für den Patienten. Dr. Henry Schneider wurde im Jahre 2004 vom Rektor der Universität Münster zu einem der ersten "Master of Oral Medicine in Implantology" ernannt. 2014 erfolgte die zusätzliche Ernennung zum "Master of Sciene in Implantology and Dental Surgery" durch die Universitäten Münster, Leipzig, Dresden, Essen,Saarland. |
In eigener Sache Dr. Henry Schneider wurde im Jahre 2004 vom Rektor der Universität Münster zu einem der ersten "Master of Oral Medicine in Implantology" ernannt. 2014 erfolgte das akademische Grad des "Master of Science in Implantology and Dental Surgery" |
Wie in vielen Bereichen der Medizin ist die Erfahrung besonders wichtig. Die Versorgung einer Vielzahl von Patienten mit einem guten Zahnersatz - mit und ohne Verwendung von Implantaten - und die jahrelange Betreuung der Patienten gehören in die Hand eines erfahrenen Zahnarztes.
Die Bezeichnung als "Spezialist für Implantologie" oder "Implantologe" ist aber eine Selbstbezichtigung des Zahnarztes, die eine solche Qualifikation nicht sicher beinhaltet. Die großen Fachgesellschaften der zahnärztlichen Implantologie haben deshalb eine hohe Hürde geschaffen, die ein Zahnarzt überwinden muss, um "Spezialist für Implantologie der jeweiligen Fachgesellschaft" zu werden, zum Beispiel "Spezialist für Implantologie der DGI" (Deutschen Gesellschaft für Implantologie). Dazu gehören umfangreiche, geprüfte Nachweise nachhaltiger Tätigkeit, die letztlich zum "Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie der DGI" berechtigen. Bitte achten Sie auf entsprechende Fortbildungssiegel.
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Von unserem Redakteur Volker Uerlings
Linnich. Wer nichts zu beißen hat, ist immer arm dran. Ob er nun Hunger leidet oder durch welchen Umstand auch immer ganz oder teilweise zahnlos ist. Wenigstens einer leidenden Gruppe kann geholfen werden. In den letzten Jahren bietet die Zahnmedizin mit Implantaten völlig neue Möglichkeiten, Kronen oder Brücken, aber auch Gebisse bombenfest im Kiefer zu verankern.
Ein Zahnarzt aus dem Jülicher Land hat diesen Trend erkannt und reichlich Zeit in eine qualifizierte und bislang einzigartige Fortbildung investiert. Mit Erfolg. Dr. Henry Schneider aus Linnich ist nun der erste Fachzahnarzt für Implantologie in der Region. Die Universität in Münster («International Medical College») hat bundesweit zum ersten Mal an 20 Zahnärzte den Titel eines «Executive Master of Oral Medicine in Implantology» nach praktischer und theoretischer Ausbildung vergeben. Schneider gehört dazu. Für den Zahnarzt war diese Qualifizierung nur folgerichtig, weil er den Weg fortsetzte, den er mit seiner Promotion bei Professor Spiekermann (Aachen) vor 18 Jahren beschritten hat. Spiekermann gilt international als Implantologie-Koryphäe.
Henry Schneider absolvierte die Ausbildung zum Fachzahnarzt mit bestmöglichem Erfolg, was die Note «A1» (hervorragend) in allen Bereichen belegt. «Es gab keine Standards mit Zertifikat. Es kann praktisch jeder sagen, ich bin Spezialist», verdeutlicht der Linnicher die Situation, der das Angebot der Uni Münster ein Ende setzt. Schneider: «Die Münsteraner Postgraduierten-Fortbildung ist bisher der einzige deutsche Master-Studiengang der Implantologie, der die Akreditierung des Wissenschaftsrates der Kultusministerkonferenz nach den strengen Bologna-Kriterien der EU erlangt hat.» Die universitäre Zusatzausbildung dauerte über ein Jahr. Neben einem Wissenspaket in den Bereichen Medizin und Zahnmedizin waren etliche Kliniktätigkeiten zu bewältigen. Schneider absolvierte sie praktisch in seinem Urlaub u.a. in Münster, Berlin und Aachen. Am Ende stand neben einer mündlichen Abschlussprüfung eine wissenschaftliche Arbeit (Thema: «Heilungsparameter»).
Die Zahl der Implantate in den Mündern der Deutschen wächst. 2004 klettert die Zahl voraussichtlich nach Expertenansicht auf 450.000. Dennoch hat dieser Bereich der Zahnmedizin noch den Ruf der «Erste-Klasse-Versorgung», weil sie privat abgerechnet wird. Die Gesundheitsreform bringt 2005 einen Wandel. Schneider: «Wir können anstelle einer Brücke zum Beispiel ein Implantat setzen. Man spart nicht nur die Überkronung zweier Zähne, sondern erhält für das Implantat mit Einzelkrone in Zukunft den vollen Kassenzuschuss für eine Brücke.»